Etwas Grundsätzliches zu Organisation der Touren: Wer schon einmal Transporte gebucht oder organisiert hat weiß, dass diese meist nicht reibungslos verlaufen. So war es auch bei der 17. Tour der BROT-BRÜCKE. Reifen defekt und ab mit dem LKW in der Werkstatt. Mit reichlicher Verzögerung wurde die Fahrt dann am Mittwoch ab Braunschweig fortgesetzt. Dank Agritrade Ukraine und der Spedition hat es der Fahrer schließlich doch rechtzeitig geschafft, die 9878 Brote direkt zum Weitertransport an die Grenze zur Ukraine zu bringen.

Das Hauptproblem bei der Organisation der Transporte für die BROT-BRÜCKE liegt darin, dass LKW-Fahrer*innen – an denen es ohnehin massiv mangelt – erst recht für Touren mit vielen Halte- und Auflade-Stationen schwer zu finden sind. Wen wundert das? Jobs in der Logistik-Branche gehören zum Niedriglohnsektor und sind von Arbeitshetze sowie weiteren Faktoren geprägt, die der Gesundheit abträglich sind. Im Gegensatz dazu, dass wir insgesamt unseren Konsum weiterhin zunehmend vom Güterverkehr abhängig machen (wider besseres Wissen hinsichtlich dessen Umwelt – Klimawirkungen) wird den Fahrern und Fahrerinnen in der Regel wenig gesellschaftliche Wertschätzung entgegen gebracht.

Der Güterverkehr muss aus zahlreichen Gründen schnellstmöglich von der Straße. Zudem sollten wir es nicht zulassen, dass fortgesetzt wertvolle Ackerböden, auf denen unsere Nahrung wachsen soll, mit gigantischen Logistikzentren versiegelt werden. Allein das sollte uns als Verbraucher*innen dazu bringen, die Dinge die wir zum Leben benötigen, in der Region nachzufragen. Dazu gehört auch, das Brot bei einer lokalen Bäckerei einzukaufen, die ihr Getreide, Mehl und andere (möglichst nachhaltig erzeugte) Rohstoffe von regionalen Erzeugern und Betrieben bezieht.

Dass wir bei der Hilfsaktion BROT-BRÜCKE UKRAINE alle 14 Tage auf die hier kritisierte Logistik per LKW zurückgreifen müssen, liegt darin begründet, dass wir in der aktuellen Ausnahmesituation nicht in Lage wären, die frischen Brote zügig in die Ukraine zu bringen. Wäre ein schneller Ferntransport auf der Schiene möglich, wäre dies unsere erste Wahl.